Wirbelsäule

Die Wirbelsäule ist das zentrale Bewegungsorgan für unsere Körperhaltung. An ihr setzen eine Vielzahl von Muskeln an, um uns aufzurichten und den aufrechten Gang zu ermöglichen.

Durch ihre mehrfache Krümmung – Halswirbelsäule Lordose, Brustwirbelsäule Kyphose, Lendenwirbelsäule Lordose – ermöglicht sie eine federnde Lastverteilung. Sie ist jedoch auch für einen grossen Teil des Bewegungsumfangs des Menschen verantwortlich. Biomechanisch ist die Wirbelsäule eine komplexe Verkettung vieler einzelner Bewegungssegmente. Diese bewegen sich in sich selbst als auch im Zusammenspiel mit allen anderen.

Die Beweglichkeit der einzelnen Abschnitte der Wirbelsäule ist verschieden. So bewegt sich die Halswirbelsäule und die Lendenwirbelsäule am meistens, wohingegen die Brustwirbelsäule weitgehend durch die Rippen und den Brustkorb versteift ist. Auch andere Gelenke haben einen Einfluss auf die Stellung und damit Belastung der Wirbelsäule, insbesondere die Stellung des Beckens und der Hüftgelenke. Die Gewichtskraft des ganzen Rumpfes, der Arme und des Kopfes wird über diese Gelenke an die Beine vermittelt. Haltungsveränderungen der Wirbelsäule können damit zu Fehlbelastungen dieser Gelenke und umgekehrt führen. Dieser Effekt wird durch Übergewicht noch verstärkt. Wir könne also mit einer guten Haltung und damit Balance der Wirbelsäule sowie einem normalen Gewicht dafür sorgen, das Risiko von Beschwerden der Wirbelsäule und anderer Gelenke zu vermindern.

Mit dem Älterwerden kommt es bei jedem Menschen unweigerlich zu Abnützungen der Bandscheiben, der Wirbelgelenke (Facettengelenke) und des Sehnen- und Bandapparates oder zu Verkrümmungen mit Dysbalancen (Skoliose). Auch Verengungen des Nervenkanals (Spinalkanal) können auftreten. Meistens sind diese Veränderungen asymptomatisch, d.h. sie verursachen keine oder nur gelegentliche geringe Beschwerden, die ohne spezielle Massnahmen wieder verschwinden. Jeder Mensch erlebt in seinem Leben mit hoher Wahrscheinlichkeit einmal eine Episode von Rückenschmerzen. Meistens sind diese gutartig und bilden sich mit etwas Schonung von allein wieder zurück. In diesen Fällen muss kein Arzt aufgesucht werden.

Sollten die Beschwerden hartnäckig bleiben, könnten relevante Veränderungen der Wirbelsäule wie z.B. ein Bandscheibenvorfall, ein enger Nervenkanal oder eine Instabilität vorliegen. In diesem Fall sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Grundsätzlich gilt, dass viel Bewegung und Belastungen, die dem Alter angepasst sind, das Risiko von Rückenschmerzen und Nackenschmerzen deutlich reduzieren. Dabei sollten häufig-wiederholende einseitige Belastungen vermieden werden.
Rückenschmerzen